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Ein Gespräch gegen Burnout?
„Burnout kostet Monate – ihn zu verhindern oft nur ein Gespräch mit dem Vorgesetzten.“
So lautet die These eines LinkedIn-Posts von Swen Heidenreich, der aktuell viel Aufmerksamkeit erhält.
Darin wirbt er für sogenannte Präventionsgespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden – kurze, ehrliche Dialoge, die nicht rückwärtsgewandt sind, sondern nach vorn schauen:
„Was brauchst du, um gesund leistungsfähig zu bleiben?“
Als mögliche Fragen nennt er:
- „Woran merkst du, dass es dir zu viel wird?“
- „Welche Aufgaben geben dir Energie – welche rauben sie?“
- „Was würde deinen Alltag leichter machen?“
- „Welche Unterstützung brauchst du, um gesund arbeiten zu können?“
Ein gut gemeinter, wertvoller Impuls – der viel anstößt.
Und dennoch: Aus meiner Sicht greift er zu kurz. Denn Burnout ist kein Kommunikationsproblem – sondern ein komplexes Phänomen, das tiefere Räume braucht.
Gute Fragen – aber im falschen Kontext?
Fragen wie diese können hilfreich sein. Doch nicht allein durch ihre Formulierung – sondern durch das Wie, wann und von wem sie gestellt werden.
Denn oft fehlt im betrieblichen Alltag genau das, was solche Gespräche bräuchten: Zeit, Raum und echte Präsenz.
„Burnout verhindern mit einem Gespräch? Klingt gut – ist aber oft eine Illusion.“
Was passiert, wenn Führungskräfte Verantwortung für mentale Gesundheit übernehmen sollen – und dabei selbst im System chronischer Überforderung arbeiten?
Sie sind häufig kein neutraler Gesprächspartner, sondern eingebettet in Strukturen, die auf Leistung, Effizienz und Zielerreichung ausgerichtet sind.
Und genau das spüren Mitarbeitende oft auf einer tiefen, intuitiven Ebene.
Offenheit entsteht nicht allein durch Fragen – sondern durch emotionale Sicherheit. Und die kann nur entstehen, wenn auch die Führungskraft innerlich reguliert ist.
Prävention beginnt im Nervensystem – nicht auf der Checkliste
Viele Führungskräfte stehen unter ständiger Anspannung, auch wenn sie nach außen souverän wirken. Ihre Fähigkeit, präsent zu sein, zuzuhören und Sicherheit zu vermitteln, ist oft eingeschränkt – nicht aus Mangel an Interesse, sondern weil sie selbst im Stressmodus agieren.
„Psychologische Sicherheit beginnt nicht im Gespräch – sondern im Nervensystem derjenigen, die es führen.“
Ein strukturell vorgesehenes Gespräch, so gut es gemeint ist, ersetzt nicht die Qualität echter Beziehung.
Gerade dann nicht, wenn das Machtgefälle groß ist, Zielvorgaben im Raum stehen oder Feedback früher als Bewertung erlebt wurde.
Professionelle Begleitung: Neutralität als Schlüssel
Professionelle Begleiter:innen – ob Therapeut:innen, Hypnotiseur:innen oder Coaches – bringen eine entscheidende Komponente mit: Neutralität.
Sie stehen außerhalb der betrieblichen Strukturen.
Sie beurteilen keine Leistung, treffen keine Personalentscheidungen und sind nicht Teil des Zielsystems.
„Eine Führungskraft sieht man am nächsten Tag wieder. Ein Coach nicht. Das verändert alles.“
Dadurch können sie einen geschützten Raum halten – ohne Druck, ohne Erwartung, ohne Konsequenz.
Erst hier können Menschen sich selbst wieder spüren, innerlich sortieren, Ursachen erkennen – nicht nur Symptome benennen.
Gesprächshypnose: Zuhören statt analysieren
Gesprächshypnose ist ein Ansatz, der tiefer geht als klassische Coachingtools oder systemische Fragenkataloge.
Sie folgt keinem Protokoll, sondern dem inneren Erleben der begleiteten Person.
Nicht die Analyse steht im Vordergrund – sondern die Beziehung.
Nicht das Lösen – sondern das Begleiten.
Gesprächshypnose schafft Raum für Selbstregulation, für innere Bewegung, für Erkenntnis jenseits der Worte. Und gerade in der Burnout-Prävention ist das zentral.
„Burnout-Prävention beginnt nicht mit Tools – sondern mit Beziehung auf Augenhöhe.“
Fazit: Gute Gespräche sind wichtig – aber nicht genug
Ja, Führungskräfte können etwas bewegen – wenn sie präsent, ehrlich interessiert und innerlich reguliert sind.
Doch es ist nicht ihre Aufgabe, Burnout aufzufangen. Schon gar nicht allein.
Gute Fragen helfen nur, wenn auch das Setting stimmt.
Und manchmal braucht es eben mehr als ein Gespräch vom Vorgesetzten mit dem Mitarbeiter – nämlich echte, professionelle Begleitung.
Gesprächshypnose kann genau hier ansetzen:
Mit Klarheit, Vertrauen und einer Haltung des Begleitens statt Führens.
Jenseits von Leistung, Kontrolle oder Rollen.
Einfach Mensch zu Mensch.
🔗 Verlinkter Originalbeitrag:
👉 Swen Heidenreich auf LinkedIn: Burnout kostet Monate – ihn zu verhindern oft nur ein Gespräch
Video:
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