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“Es hat noch etwas gefehlt …” – Gesprächshypnose: Sandra Burri-Stalder im Gespräch
Sandra Burri-Stalder spricht in diesem Interview mit Barbara Bryce über ihre tiefgehende Reise mit der Gesprächshypnose – und was sich dadurch in ihrer Haltung, ihrer Praxis und der Beziehung zu ihren Klienten grundlegend verändert hat.
Als diplomierte Erziehungscoachin (Alfred Adler Institut) bringt Sandra langjährige Erfahrung in der Entwicklungsbegleitung mit. Sie hat sich intensiv mit spirituellen Wegen, Human Design und traumasensibler Arbeit auseinandergesetzt. Und doch blieb da lange ein Gefühl: Da fehlt noch etwas.
Frühe Erkenntnis durch Gesprächshypnose
Schon früh wusste Sandra, dass sie mit Menschen arbeiten wollte. Sie beobachtete, war präsent, konnte zuhören. Statt Psychologie zu studieren, entschied sie sich für die Kindergartenausbildung – eine Wahl, die sie direkt in die Arbeit mit Menschen brachte. Später folgte die Weiterbildung in Individualpsychologie nach Alfred Adler. Sie lernte, Worte zu finden für das, was sie bereits intuitiv lebte: Selbstaktivierung, Selbstheilung, Selbstermächtigung. Und doch fehlte immer wieder etwas. Ein Teil, der sich nicht benennen ließ.
Dieser innere Ruf begleitete sie durch zahlreiche Aus- und Weiterbildungen spiritueller Art, in Human Design und in Trauma integrativen Prozessen und eigene Erfahrungen. Mal war es Begeisterung, mal Enttäuschung. Der Wendepunkt kam mit der Gesprächshypnose: Sandra stieß zufällig darauf und meldete sich kurzerhand an – ohne Strategiegespräch, einfach aus einem klaren inneren Impuls heraus.
Was sie dort entdeckte, veränderte ihre Haltung grundlegend:
Sie musste nichts mehr tun, nichts mehr erklären, nicht mehr führen. Stattdessen konnte sie einfach da sein. Bewusst. Präsent. In Beziehung. Sie beschreibt dieses Erleben als Rückverbindung mit etwas Ursprünglichem:
“Es ist nicht rational erklärbar – es ist etwas Natürliches.”
Durch diese Haltung konnte sich in ihrer Praxis vieles verändern:
- Die Intimität im Kontakt mit Klienten wuchs.
- Vertrauen entstand nicht durch Technik, sondern durch Gegenwärtigkeit.
- Klienten fanden Antworten nicht im Gespräch, sondern in sich selbst.
Viele ihrer Klienten sind Menschen, die schon viel gemacht haben: Mütter, Paare, Selbstständige, Menschen mit Selbstzweifeln, hoher Sensitivität oder neurodivergenter Wahrnehmung. Sie wissen oft viel, haben reflektiert, verstanden, gefühlt – und trotzdem bleibt ein Teil ungelöst, wo sie selbst nicht hinkommen.
Gesprächshypnose ist keine Methode
Sandra beschreibt, dass es nicht darum geht, das kognitive oder das emotionale zu bedienen. Sondern dass sich echte Prozesse dort zeigen, wo die innere Intelligenz führen darf.
“Ich begleite den Prozess nicht nach Lehrbuch, sondern aus Verbindung.”
Für Sandra ist die Gesprächshypnose keine Methode, sondern eine natürliche Gesprächskultur, die wir verlernt haben – und wieder aktivieren dürfen. Was sich dadurch in ihren Sitzungen verändert hat:
- Prozesse verlaufen tiefer, selbstwirksamer und nachhaltiger
- Es braucht weniger Sitzungen, da Klienten schneller in Verbindung kommen
- Symptome wie Schlafprobleme oder innere Unruhe regulieren sich oft “nebenbei”
Ein Beispiel: Eine Klientin kam ursprünglich mit einem beruflichen Anliegen und berichtete später, dass sie plötzlich vor 80 Menschen sprechen konnte – etwas, das zuvor undenkbar war. Eine andere bemerkte, dass ihre kribbelnden Beine (“restless legs”) sich beruhigt hatten – ohne dass das Thema im Gespräch im Fokus gestanden hätte.
Für Sandra liegt die Kraft darin, dass die Lösung nicht vorgegeben wird. Nicht sie als Therapeutin macht etwas – sondern sie stellt den Raum zur Verfügung, in dem etwas sein darf. Dadurch entstehen innere Klarheit und Selbstwirksamkeit im Klienten.
“Ich bin wieder die, die ich immer war. Nur bewusster.”
Im Gespräch teilt sie auch ihre Begeisterung für das Lernfeld des Trainings: Die Vielfalt der Teilnehmer, das wohlwollende Miteinander, die inspirierenden Fragen. Und: das eigene Erleben.
Sie empfiehlt das Training allen, die spüren:
“Ich mache schon vieles gut – aber da fehlt noch etwas.”
Vor allem jenen, die bereit sind, Kontrolle loszulassen, und ihre ursprüngliche Haltung wiederentdecken wollen: Begleiten mit Vertrauen, mit Zeit, mit echter Beziehung.
Am Ende sagt Sandra:
“Ich bin mir selbst dankbar, habe ich dieses Training gebucht.”
Mehr über Sandra und ihre Arbeit:
https://sandra-burri.ch/
Nächster Termin für das Gesprächshypnose-Training (19.–21. September, live online):
https://www.barbarabryce.com/gespraechshypnose-training/


